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Deborah Sasson. Sopranistin. Die Frau von Peter Hofmann, dem Wagner-Helden-Tenor, der auch Rock sang. Jetzt singt sie Pop - eine moderne Version der "Carmen". Wer will Deborah Sasson stoppen...? Sternbild Löwe! Blättern Sie um

"Wenn er mich als perfekte Hure haben will - bitte!" Selbstbewußt schlägt sie die Beine übereinander, ihre blau-grünen Augen sprühen Erotik. "Oder soll ich mich etwa abends mit Wollstrümpfen ins Bett legen?".

Was sind das für Töne von einer seriösen Opernsängerin? Wir kennen sie als "Maria" aus "West Side Story", aus "Parsifal". Sopranistin, Musikstudium mit Abschluß "Master Of Music" in Boston. Doch so spricht die neue Deborah Sasson (34).

Das mit der Hure hat ihr Mann gesagt. Peter Hofmann, 44, unser berühmter Wagner-Heldentenor. Wörtlich: "Mein Idealtyp müßte ein perfektes Mäuschen, eine perfekte Hure und eine perfekte Hausfrau sein."

Gab's einen Ehekrach deswegen? "Nein", sagt sie. "Peter ist ein Macho. Ich stehe auf starke Typen. Ich bin glücklich, daß er mich als sexuelles Wesen sieht."

Sie streicht sich ihre Haare aus dem Gesicht, sagt trotzig: "Und kochen kann ich auch ganz gut".

Unter dem weichen Stoff ihres kupferfarbenen Hosenanzuges zeichnet sich ihre Mannequinfigur ab. 1,69 Meter groß, knapp über 50 Kilo, nicht die füllige Opern-Walküre altmodischer Prägung.

Sie lebt mit ihm in einem lachsfarbenen Schloß in Schönreuth, 30 Kilometer von Bayreuth, 14 Zimmer, 30.000 Quadratmeter Grundstück, eigener Wald, ein See. "Peter ist ein Mann, der sagt, wo es langgeht", erzählt sie. Auch wo es bei ihrer neuen, zweiten Karriere langgeht? "Nein!" Deborah Sasson singt jetzt Pop. Eine moderne "Carmen"-Version mit elektronischen Disco-Rhythmen. Sie macht ihrem nach, wurde behauptet. Er singt nur noch "nebenbei" klassisch. Das große Geld macht er mit über zwei Millionen verkaufter Rock-Schallplatten.

"Klar, daß mir sein Erfolg Mut gemacht hat", sagt sie. "Aber das ist mein eigenes Ding. Die Platte ist saugut!" Deborah Sasson will raus aus dem mächtigen Schatten ihres Mannes.

"Es nervt mich, wenn ich immer nur Frau Hofmann bin. Auf Empfänger fragen mich die Leute tatsächlich, ob ich bei meinem Mann das Singen gelernt habe."

Dabei hatte sie mit zwölf den ersten Gesangsunterricht. "Ich will nicht mehr das Anhängsel sein."

Will sie sich freimachen in der Ehe? Stimmen etwa die häufigen Trennungsgerüchte? "Alles Quatsch", sagt sie. "Es macht mich krank, daß immer wieder davon geredet wird." Sie sucht nach Gründen für die Gerüchte: "Ob es daran liegt, daß Peter auf seiner Tournee im letzten Jahr allein war?"

Sie erinnert sich an besonders schöne Augenblicke ihrer Liebe: "Als wir uns kennenlernten, schickte Peter mir mal vier Dutzend Rosen hinter die Bühne. In Frankfurt holte er mich mal mit einer großen amerikanischen Fahne ab."

Sie mag seine Verrücktheiten. Und sie macht alles mit. "Manchmal weckt er mich nachts, um mit mir auszureiten." Sie haben sieben Pferde. "Wir setzen uns dann Helme mit Grubenlampen auf, um den Weg im Wald zu finden", sagt sie.

Sie trainiert ihren Körper mit Bodybuilding. Wie er. Sie ließ sich in Kalifornien am Fallschirm aus einem Flugzeug fallen. Weil er es auch tat. Peter Hofmann machte als Fallschirmjäger bei der Bundeswehr 70 Absprünge.

"Wir sind beide Kämpfer", sagt sie. "Weil wir beide Löwen sind." Sie haben am selben Tag Geburtstag, sind sogar in der gleichen Stunde geboren worden. Sie um 8.15 Uhr, er um 8.30 Uhr. "Das war doch Vorsehung." Der große Leonard Bernstein hat die beiden zusammengebracht. "Sieh dir dies Frau mal an", hat er vor 5 Jahren zu Hofmann gesagt. Peter Hofmann hat sie gesehen. Und sich sofort in sie verliebt.

Was hat sie für Wünsche an die Ehe? "Ich möchte ein Kind von ihm. Vielleicht aber erst mit vierzig. Und ich möchte meinen Mann beschenken. Vielleicht eine Reithalle. Vom ersten Geld meiner eigenen Platte."

(Dieter Weilert, BUNTE, Heft 48 v. 24.11.1988, Seite 59-62)








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