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KARSTADT Music News:
Du hast jetzt mit "(Carmen) Danger In Her Eyes" eine Super-Dancefloor-Scheibe herausgebracht und im Januar folgt die LP "Deborah Sasson" nach - für eine Opernsängerin wie dich etwas Ungewöhnliches. Opernstars sehen die Pop-Musik doch ziemlich hochnäsig an?


DEBORAH SASSON:
Weißt du, ich denke es sind zwei Musikgebiete, man kann die nicht werten und ich fühle mich auch nicht, als würde ich in die Niederungen der Popmusik hinabsteigen. Wenn manche Kollegen den Eindruck erwecken, von Rock oder von Pop nichts zu halten, dann deswegen, weil sie nichts davon verstehen.

KARSTADT Music News:
Wenn man wie Du in Opernhäusern wie der New Yorker Met aufgetreten konnte, ist es da noch aufregend, sagen wir einmal, die neue Pop-Platte zum ersten Mal unverhofft im Rundfunk zu hören?


DEBORAH SASSON
Klar, sehr aufregend, obwohl ich die Platte schon x-mal gehört hatte. Ich rief sofort meine Mutter in den USA an und hielt den Hörer zum Radio. Ich war ganz schön aus dem Häuschen.

KARSTADT Music News:
Du schreibst die Musik und die Text selber. Was ist der schönste Moment für dich - wenn dir ein guter Sound einfällt, wenn du die erste fertige Platte in der Hand hälst oder wenn du den Scheck bekommst?


DEBORAH SASSON
Sicher der Moment, in dem einem etwas einfällt! Wenn wir jetzt bei WESTSIDE produzieren, habe ich bei jeder Nummer das Gefühl, wow!, das ist ja noch besser geworden als die letzte. Wenn die Platte fertig ist, okay, dann hat man etwas Abgeschlossenes in der Hand. Aber der kreative Moment ist der schönste. Scheck habe ich noch keinen bekommen, mal sehen, wie ich mich fühle, wenn ich ihn in Händen halte.

KARSTADT Music News:
Wie kamst Du zu den elektronischen Soundcollagen von MCL?


DEBORAH SASSON
Ein Tonmeister brachte mich mit Achim Völker und Horst Vay zusammen. Am Anfang verstand ich von der Computertechnik überhaupt nichts, da starrte ich nur erschreckt die High Tech-Geräte an. Langsam freundete ich mich jedoch mit der Technik an.

KARSTADT Music News:
Wirst Du noch mehr Opern-Adaptionen machen?


DEBORAH SASSON:
Die Carmen-Nummer ist auf der LP das einzige in der Richtung, aber der Groove ist auch bei den anderen Stücken ähnlich, alles ist tanzbar. Es ist nicht leicht, Arien so zu adaptieren. Aber Carmen hat schon was unglaublich erotisches, popiges, es ist ein sehr zeitloses Stück. Immer modern.

KARSTADT Music News:
Was hörst Du privat?


DEBORAH SASSON:
Beethovens 7. Sinfonie, Brahms 2. Klavierkonzert, Whitney Houston und Tina Turner

KARSTADT Music News:
Du bist mit Peter Hofmann verheiratet, hat dir das im Business etwas geholfen?


DEBORAH SASSON:
Es war eher störend für meine Karriere, darum haben wir uns auch beruflich getrennt. Die Leute haben allen Ernstes gefragt: "Na, seit sie ihren Mann kennen, haben Sie auch zu singen angefangen." Ich war ein wenig das Anhängsel von Peter Hofmann. Und das wollte ich nicht mehr. Aber nur weil ich singe, hatte ich keinen Grund, Peter nicht zu heiraten.

KARSTADT Music News:
Kann man heute von der Opernbühne runtergehen und morgen in der Pop-Arena stehen?


DEBORAH SASSON:
Nein, man braucht eine Pause, ich habe zuletzt im August Opern gesungen. Die Phrasierung ist ganz anders. Aber mir macht beides unheimlich viel Spaß.

(KARSTADT Music News, Heft 1 v. November 1988, Seite 2+3)






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