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Der Popsektor der Independent- und Electro-Szene boomt. Nachdem sich die meisten Indie-Labels noch vor Jahren kaum auf melodiöse Musik, auch nicht auf solche mit melancholischem Anklang einließen, haben die Erfolge von Wolfsheim, De/vision oder Silke Bischoff sie zum Umlenken bewegt. Nicht nur Hyperiums Nische für härtere Elektronik, Hypnobeat, auch Music Researchs Abteilung Talitha, bisher eigentlich auf Wave, Rock und Gothik Produktionen spezialisiert, schickt nun eine zugegebenermaßen recht hoffnungsvolle, anspruchsvolle Wave-Pop-Band ins Rennen. Im Falle der Whispering Colours sind es eher organische, warme Streicher- und Flächenarrangements im Stile früher 4 AD-Produktionen und der ruhigen Clan Of Xymox-Songs, mit denen das Duo um Ralph Henrich und Rainer Horneck begeistert. Ähnlich wie Silence Gift gelingt es dem Music Research Act, durch eine eindringliche Stimme eine sehr intime, hintergründige Atmosphäre aufzubauen. Durch die weitgehende Minimalisierung der Percussionelemente eignet sich die Musik der Whispering Colours jedoch eher für verträumte Momente in den heimischen Wänden. Wenn "The Mystery Of Pain" auch keine potentiellen Clubhits enthält, ist dies in ihrem Fall auch kaum weiter tragisch, denn Höhepunkte wie "Ashes To Ashes" besitzt ihr Werk trotzdem, und Dance-Anleihen würden die sphärisch-subtile Einheit ihres Zweitlings ohnehin nur ruinieren. Ähnlich tragend beginnt auch der Zweitling des Düsseldorfer Quartetts Silence Gift, doch im Laufe der 14 Tracks ihrer CD entwickelt sie sich zur eindeutig poppigeren Variante, nicht zuletzt weil Florian Valentin Schäfers Stimme doch schon mal an Camouflages Marcus Meyn erinnert und seine Gesangsmelodien sich in einigen Songs irgendwie stärker festbeißen. Auch produktionstechnisch ist "The Astral Sleep" derart sauber und perfekt, daß es sich durchaus zu einem einschlägigen Werk entwickeln könnte. Nachdem diese Art des sehr geschmackvollen, elektronischen Romantik-Pops nach Cain Principle in den letzten Jahren kaum bei Neuveröffentlichungen in den CD-Regalen vertreten war, ist es um so außergewöhnlicher, daß nun gleich zwei derart qualitative hochwertige Produktionen innerhalb einer Woche veröffentlicht werden.

(Timo Hoffmann, NEW LIFE SOUNDMAGAZINE, Vol. 4 July/August 1995 No. 07/08, Seiten 35+36)






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